Die rheinische

 

1939

-

1945

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 3

 

 

Kriegstagebuch 3:  1.Juli - 31. Dezember 1940 

 

 

 

 


 

 

 

Am 1. Juli 1940 befand sich die Division auf dem am 30.Juni 1940 befohlenen Vormarsch im Raum nördlich von Auxerre.[1]

Sie unterstand weiterhin dem Kommando der 9. Armee.

Ihr Divisionsgefechtsstand befand sich in Gurgy.

Um 13:00 Uhr des 1. Juli traf der Befehl der 6. Armee, betreffend die Umgliederung des Heeres, ein.[2]

Danach sollte die Division bei Ihrem Marsch nach Westen am 2.7.1940 im Raum Gien und nördlich in den Befehlsbereich

der 6. Armee eintreten und dieser unterstellt werden.

Weiterhin sollte nach Befehl der Übergang über die Loire bei Gien erfolgen.

Der Divisionsstab wurde um 14:00 Uhr nach Douchy verlegt.

Um 20:00 Uhr wurde der mündliche Befehl zum Marschziel des 2. Juli ausgegeben:

 

            " Division marschiert 2.7. in den Raum

             Ouzouer sur Loire - Poilly lez Gien - nördl. La Bussière

             Gien - Chatellon Caligny - Les Choux "

 

Während des Marsches am 2.7. wurde das Divisions-Stabsquartier nach Les Choux verlegt.

Um 20:00 Uhr des Tages wurde der Marschbefehl für den folgenden Tag ausgegeben:

 

            " Division marschiert 3.7. in den Raum

              Châteauneuf-sur-Loire  –  Sigley - Tigy – Les Bordes – Bouzy-la-Forêt "

 

Am 3. Juli wurde der Stab ins Château Bel Air, 3 km westlich Châteauneuf-sur-Loire verlegt.

 

Um 20:00 Uhr des Tages Ausgabe des Befehles für die Marschziele des 4. Juli:

 

            " Division marschiert 4.7. in den Raum

              Saran – Orléans – Olevet - Sandillon – Boigny "

 

Der Divisionsstab wurde am Nachmittag des 4. Juli nach Vaumambert verlegt[3].

Um 16:00 Uhr des Tages Ausgabe des Befehls über die Verladung und Bahntransport von Teilen der Division zum Transport nach Nordwesten.[4]

Danach sollten die zu verladenden Einheiten, 5.7. beginnend, am Bahnhof von Orléans verladen und nach Rennes transportiert werden.

Unter den Einheiten waren unter anderen Pionierbataillon 211, Kampfschule, Feldlazarett, sowie die Bäckereikompanie.

Der Transportweg ging von Orléans über Juvisny südlich Paris, Chartres, LeMans nach Rennes.

 

Im Laufe des 5. Juli trafen mehrere Armeebefehle bei der Division ein. Sie betrafen alle den geplanten Einsatz

der 6. Armee und der Division an der Kanalküste[5]

Danach sollte die 6. Armee mit ihren Einheiten den Schutz der Kanalküste zwischen der Seine-Mündung

und der Bucht von Douarnenez in der Westbretagne übernehmen.

Küstenschutz und Ausbildung der Truppe waren dabei die Hauptaufgaben.

Weitere Aufgaben der Verwaltung des Armeegebietes waren:

Im Endziel sollte die Division dem IX. Armeekorps im Abschnitt Mitte der Armee unterstellt werden.

Bei Einsatz und Unterbringung der Infanteriedivisionen sollte auf die Verwaltungsgrenzen der Departements, Arondissements und Kantone Rücksicht genommen werden.

Die Division sollte in den Kreisen des Departements Manche so untergebracht werden, das ihre Masse schnell in Richtung Cherbourg in Marsch gesetzt werden konnte.

Sie sollte außerdem die auf den Kanalinseln Guernsey und Jersey eingesetzten Teile der 216. Infanteriedivision ablösen.

 

Die 211. Infanteriedivision sollte außerdem die Bewachung der Gefangenensammelstelle in St. Lô mit 12.000 Gefangenen übernehmen.

 

Während des Weges zur Küste sollte die Division zeitweise der 7. und 4. Armee unterstellt werden.

 

Ansonsten waren die Tage vom 5. – 7. Juli 1940 Ruhetage.

 

Am 7. Juli 1940 um 17:00 Uhr wurde der mündliche Befehl zum Weitermarsch ausgegeben.

Danach marschierte die Division mit Ihren verbliebenen Einheiten am 8.7. in den Großraum um Patay.

Um 5:00 Uhr des 8. Juli erreichte ein Armeebefehl der 7. Armee die Division.

Danach sollte sie mit Erreichen des Raumes nördlich Châteaudun am 9.7. abends unter den Befehl der 4. Armee gestellt werden.

Um 15:00 Uhr des Tages wurde der Stab nach Patay verlegt, um 20.00 Uhr Ausgabe des Befehls zum Weitermarsch:  

 

            "Division marschiert 9.7. in den Raum:

            Brou - Chapelle-Royal - Châteaudun -  Marboue - Dangeau "

 

In Patay traf am 9.7 um 8:45 Uhr der Befehl des Armeeoberkommandos 6 ein, betreffend die Verladung

der Divisionseinheiten ab 11.Juli 1940, um im Bahntransport den neuen Einsatzraum zu erreichen[6].

Ab diesem Tag beginnend sollten die verbliebenen Landmarscheinheiten der Division aus den Bahnhöfen

Nogent-le-Rotrou, Condé, sowie LaLoupe abtransportiert werden.

Um 14:00 Uhr des 9. Juli wurde das Stabsquartier nach Arrou verlegt. Dort trafen weitere Befehle zur Verladung ein[7].

Die Division sollte demnach am 10.7. in den Raum der Verladebahnhöfe vorrücken.

Der entsprechende Tagesbefehl zum Einrücken in den Bereich der Verladebahnhöfe wurde am Abend des 9.7. ausgegeben:

 

    "Division marschiert 10.7. in den Raum:

    LaLoupe - Condé - Nogent-le-Rotrou - La Ferté-Bernard - Thiron"

 

Am 10.Juli, 9:00 Uhr fuhr V.P.[8] , unter anderem Ia und Intendant[9], nach St. Lô ab.

 

Um 14:00 Uhr wurde das Divisions-Stabsquartier ins Schloss Montgraham, 8 km südostwärts Nogent-le-Rotrou, verlegt.

Am 10. Juli um 18:00 Uhr wurde der endgültige Divisionsbefehl über den Bahntransport ausgegeben[10].

 

Es wurden, ohne motorisierte Teile und Einzelfahrzeuge, verladen:

Der Transportweg verlief von den obigen Einladebahnhöfen über LeMans - Alleneon - Argentan nach Caen.

Von motorisierten Einzelfahrzeugen durften nur diejenigen verladen werden, die für den Einsatz unentbehrlich waren, zum Beispiel Kräder für Melder.

Über den Transport der motorisierten Einheiten und Einzelfahrzeuge sollte noch eigener Befehl erfolgen.

 

Jeder Transport war, außer der eisernen Verpflegung, mit Verpflegung für mindestens 4 Tage ausgestattet.

 

Befehlsbahnhof war Caen, von dort wurden die Züge von der Bahnhofskommandatur zu ihren entsprechenden Ausladebahnhöfen weitergeleitet.

Diese waren:

 

In Schloss Montgraham traf am 11. Juli um 15:00 Uhr ein Funkspruch des X. Armeekorps ein, nachdem nunmehr auch die motorisierten Teile der Division,

aber ohne die Panzerjägerabteilung 211, sofort nach St. Lô  in Marsch zu setzen seien.

 

Die Panzerjägerabteilung wurde mit Stab und 2 Kompanien nach Granville, sowie mit einer Kompanie nach Avranches befohlen.

 

Baldiges Eintreffen des Divisionsstabes in St. Lô wurde erwünscht.

 

 V.P. befand sich weiterhin vorläufig in St. Lô im Hotel L'univers.

 

Am 11.7.1940, 24:00 Uhr Eintreffen des Korpsbefehls, das ab 12.7., 00:00 Uhr neue Befehlsgliederung in Kraft tritt.

Demnach wurde die Division dem Befehl des IX. Armeekorps unterstellt.

 

12.7.1940, 9:00 Uhr Verlegung des Divisionsstabsquartiers nach Coutainville, 14.00 Uhr Einweisung der Kommandeure

"... für Erkundung der Unterkunftsräume und zur Hereinführung ihrer Einheiten in diese Räume".

 

13.7. Eintreffen eines Fernschreibens des IX. Armeekorps betreffend die Einzelheiten zur Besetzung und Verbindung zu den Kanalinseln[11].

 

Die Inseln sollten danach mit nur einem verstärkten Bataillon besetzt werden.

Dies wurde als ausreichend angesehen, da ein ernsthafter Landungsversuch des Gegners nicht erwartet wurde.

 

Zwischen dem 14. und 19.Juli 1940 Eisenbahntransport der verschiedenen Teile der Division.

 

16.7.1940 Ausgabe eines Merkblattes zum Küstenschutz[12].

Man erwartete danach zu dieser Zeit keine größeren Angriffe gegen die Küste durch die Engländer.

Die Bewachung der Küste sollte in den zugewiesenen Abschnitten durch bewegliche Spähtrupps,

die die Küste abfuhren, erfolgen.

Stabs- und Truppenunterkünfte an der Küste waren durch besondere Wachkommandos mit MG oder auch Pak

gegen die Seeseite zu sichern.

Bei Gefahr im Verzuge war sofort die betreffende Einheit zu alarmieren und sofort zur Abwehr

oder zum Gegenstoß überzugehen. Außerdem sofortige Meldung an die vorgesetzte Dienststelle und die Division.

Die vorgesetzte Stelle entschied, ob der Einsatz weiterer Kräfte notwendig war und sollte diese dann gegebenenfalls einsetzen.

 

Am 19. Juli 1940 gab die Division Ihre Zusätze zu den "Richtlinien für den Dienst der Truppen im besetzten Gebiet

nach Abschluss der Operationen" heraus.[13]

 

Die Richtlinien selbst waren am 5.7.1940 vom Oberkommando des Heeres herausgegeben und vom Oberbefehlshaber,

Generaloberst Walther von Brauchitsch, gezeichnet worden.

 

Danach sollten alle an der Küste liegenden Verbände derart gegliedert und untergebracht sein, das eine schnelle Abwehrbereitschaft

innerhalb kürzester Zeit hergestellt werden konnte.

Alle anderen Verbände sollten innerhalb von 48 Stunden nach Eingang eines entsprechenden Befehls marschbereit sein.

 

Ziel der Ausbildung sollte sein, erkannte Lücken zu beseitigen und die Leistungen der Truppe im Gefecht zu fördern.

"Angriffsschwung" und "Spannkraft" der Truppe waren zu erhalten, die "Manneszucht" zu festigen.

Einer Abstumpfung der Truppe war durch abwechslungsreiche Gestaltung der Ausbildung vorzubeugen.

Im Vordergrund der Ausbildung stand die Gefechtsausbildung für den Bewegungskrieg.

Die Formalausbildung sollte auf ein Mindestmaß beschränkt werden, dem Sport war als Ausgleich ausreichende Zeit zuzumessen.

Die Auswahl und Förderung eines geeigneten Unteroffiziersnachwuchses für das "kommende Friedensheer" sollte mit Nachdruck betrieben werden.

In einem weiteren Punkt wurde ausgeführt:

Die Ernährungsgrundlagen im besetzten Gebiet waren leistungsfähig zu erhalten, um eine Inanspruchnahme

der Heimat zu vermeiden. Die Truppe sollte, wann immer möglich, an der Feldbestellung und der Ernte mithelfen.

 

In der Anlage 4 zu den Richtlinien hob der Oberbefehlshaber unter dem Punkt "Disziplin" hervor:

"Der deutsche Soldat ist im besetzten Gebiet der Vertreter des deutschen Volkes. Auf ihn bleiben die Augen der Welt gerichtet"

Die Haltung der Soldaten gegenüber der Zivilbevölkerung sollte selbstbewußt, aber nicht anmaßend sein.

 

Plünderungen oder Zerstörung fremder Sachen, "Bedrückung" der Einwohner waren als ehrlos zu sehen und strafbar.

Alle Vorgesetzten waren dafür verantwortlich, das keine Auflockerung der "Manneszucht" eintrat.

Die äußere Form der Manneszucht in Haltung, Anzug, Ehrenbezeigung, Auftraten in und außer Dienst, sollten voll

zu ihrem Recht kommen.

Gefordert war auch Beherrschtheit im Alkoholgenuss.

Der Vorgesetzte sollte streng, aber gerecht sein, die Würde jedes Einzelnen war zu achten.

Härte, wo sie sinnvoll und notwendig war, sollte nicht vermisst werden.

 

Der Kommandeur der Division hob in seinen Zusätzen unter anderem auch den Punkt Disziplin hervor.

Die in den Richtlinien gegebenen Anschauungen und Gedankengänge sollten den Offizieren durch sich ständig wiederholende Belehrungen

in "Fleisch und Blut" übergehen.

 

 

Am 20.7.1940 trafen die letzten Einheiten in ihrem neuen Unterkunftsraum ein.

 

Um 20:00 Uhr wurde der Ia der Division beim Kommando des IX. Armeekorps informiert, das die Division erneut verlegt werden sollte.

Am 24.7.1940 sollte sie den Raum St.Jámes - Pleine Fougères  - St. Christophe - Fougères mit allen Teilen erreicht haben.

Die Küstensicherung im bisherigen Bereich übernahm die 216. Infanteriedivision.

 

21.7.1940 mündliche Unterrichtung der Einheiten, daß am 22.7. marschiert wird.

Um 15.00 Uhr Ausgabe des Divisionsbefehls:

 

    " Die Division marschiert am 22.7. früh beginnend in den Raum:

     St.Jámes - Pleine Fougères - la Peranze - St.Christophe - ... .

     Dieser Raum muß am 24.7. mit allen Teilen erreicht sein."

 

Am gleichen Tag Eintreffen des Armeebefehls dazu über die Umgliederung der Armee[14].

Danach hatte die 6. Armee die 211. Infanteriedivision an die linke Nachbararmee abzugeben.

Im Befehl waren die Marschziele und Unterkunftsräume für den 24. bis 28. Juli befohlen.

Die Division marschierte danach in diesem Zeitraum in die Räume:

 

24.7. Bazouges la Pérouse - Romazy - Romgne - Fougères - Louvigne du Desert - St. James

         Die Versammlung in diesem Gebiet erfolgte nach näherem Befehl des IX. Armeekorps

         V.P. wurde zu Generalkommando des XI. Armeekorps nach Carnac voraubefohlen.

 

Da die genannten Gebiete zum Teil noch mit Einheiten belegt waren, wurde die frühzeitige Kontaktaufnahme

mit den betreffenden Einheiten befohlen.

 

Entsprechend den Marschbewegungen der Division wurden in diesen Tagen die Standorte der

Divisions-Stabsquartiere verlegt:

 

Am 22.Juli wurden dem Armeeoberkommando 6 die Zustandsberichte der Division für Juni und Juli 1940 vorgelegt[15].

Danach konnte der Pferdebestand durch Einstellung von Beutepferden wesentlich verbessert werden.

Fehlende Fahrzeuge und mangelhafte Ausrüstung an Fahrzeugen konnte ebenfalls durch Einstellen von

Beutefahrzeugen ergänzt oder ersetzt werden.

Weiterhin hatten alle Einheiten der Division die hohen Marschanforderungen der letzten Wochen

ohne merklichen Ausfall erfüllt.

Nach dem Werturteil des Kommandeurs war die Division für alle Aufgaben voll einsatzfähig.

 

Ab 28. Juli 1940 unterstand die Division der 4. Armee.

 

Am 29. Juli 1940 rückten die Einheiten der Division in den Endunterkunftsraum ein (Lorient - Auray - Vannes, mit Stabsquartier in Auray).

 

Die folgende Google-Karte zeigt einen Überblick:

 

 

 
Die 211. ID in Frankreich Juli 1940 auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

Den Rest des Sommers und des Jahres 1940 verblieb die Division zum Küstenschutz in diesem Raum.

 

29.7.1940 Ausgabe eines Merkblattes für den Küstenschutz.[16]

 

Darin wurde unter anderem mit folgenden feindlichen Maßnahmen gerechnet:

Schwerpunkte der Abwehr im Divisionsbereich waren:

Aufgabe der zum Küstenschutz eingesetzten Truppen war durch Besetzung, Beobachtung und

bewegliche Sicherung feindliche Landungsversuche zu verhindern und die Küste zu verteidigen.

Im Landesinneren sollte sich die Sicherung auf die Besetzung wichtiger Verkehrspunkte

und die Bewachung von Gefangenen- und Beutelagern beschränken.

 

Den Infanterie-Regimentskommandeuren waren dazu bestimmte Abschnitte zugewiesen, die sich mit den

Grenzen der Arrondissements oder Kantonen deckten.

Sie waren als Abschnitts-Kommandeure für die Sicherung, Besetzung und Verteidigung der Abschnitte verantwortlich.

Insgesamt gab es die Abschnitte West, Ost und Mitte.

Die Küste sollte durch Postierung von MG oder Pak so gesichert werden, das jeder Landungsversuch

sofort auf dem schnellsten Weg gemeldet und verhindert werden konnte. Die Posten waren dazu mit

optischem Gerät, sowie Signal- und Leuchtmitteln ausgestattet.

Weiterhin wurde die Anlage von Sperren, der Ausbau von Stützpunkten, sowie das Freimachen des Schussfeldes

an wahrscheinlichen Landestellen in Erwägung gezogen.

Ein gelandeter Feind sollte unverzüglich im Gegenstoß von seiner Landestelle abgeschnitten und ins Meer zurückgeworfen werden.

 

Mit dem 30.Juli 1940 wurden der Division folgende Einheiten unterstellt:

5./Fla 46 und II. Abteilung des Artillerieregiments  69 (10cm-Kanonen Abteilung), die Landesschützen-Bataillone 453 und 658 zur Bewachung von

Gefangenenlagern, sowie Beleuchtungszug 335 und eine Kompanie leichtes Straßenbau-Bataillon 617 zum Ausbau des Lagers Coetquidan.

 

Die folgenden Auszüge aus dem Kriegstagebuch vom Sommer 1940 zeigen die tägliche Routine des Küstenschutzes:

 

2.8.1940

 

Ausgabe einer Verfügung über Zusammenarbeit mit der Kriegsmarine,

Beobachtungs- und Meldedienst.

Heißer Sommertag,

wolkenlos.

3.8.1940

Ausbildung.

Wie vor.

4.8.1940

Sonntagsdienst.

Wie vor.

 ...

 

 

9.8.1940

 

Offz. Schießstunde der II./A.R. 211 "Artilleristische Aufgaben

beim Küstenschutz."

Sommerlich warm.

 

10.8.1940

 

Ausbildung.

 

Wie vor.

 

11.8.1940

 

Sonntagsdienst.

IV./A.R. 211 Übungsalarm.

Leicht windig

und bewölkt, warm.

12.8.1940

 

Ausbildung.

 

Wie vor.

 

13.8.1940

 

 

 

Der Kommandierende General des XI. A.K., General v. Kortzfleisch,

besichtigt unter Führung des Ia den Abschnitt des I.R. 317.

I. und IV./A.R. 211 Versuchs- und Belehrungsschießen

auf See.

Sommerlich warm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einer Kommandeurbesprechung am 15. August  wurden die Kommandeure in die für den Fall "Grün"

erforderlichen Ausbildungsmaßnahmen eingewiesen.[17]

 

 

Aus dem Kriegstagebuch:

 

16.8.1940

 

II./A.R. 211 Feuerleitungsübung: Abwehr eines Angriffes von

See her.

Heißer Sommertag,

wolkenlos.

17.8.1940

II./A.R. 69: Schießen gegen Schleppziele auf See

Wie vor.

18.8.1940

 

Sonntagsdienst

 

Morgens bewölkt,

später heiter.

19.8.1940

 

 

I. und II./A.R. 211 Alarmübung.

III./A.R. 211 Verlegung auf den Tr.Üb.Pl. Coetquidan ( 19.8. - 24.8.).

 

Wie vor.

 

 

20.8.1940

 

II./A.R. 69 Offz. Schießstunde.

II./I.R. 306 Geländebesprechung.

Heiter und warm.

 

21.8.1940

 

III./A.R. 211 Abtlgs.-Übung

IV./A.R. 211 Feuerleitungsübung

Stärkere Winde,

Regenfälle.

 

Am 22. August 1940 fand eine Verladeübung mit Seetransport des III./IR 317 zur Ile de Croix statt.

Der Übung wohnten der kommandierende General und Zuschauer aller anderen Divisionen des Korps bei.

 

24.8. besuchten der Ia der Division und der Kommandeur des Pionierbataillons 211 eine Landungsübung der 6. Armee in Cancale.

 

In diesen Tagen machte sich ein Mangel an Führungskräften der Division bemerkbar, da immer mehr Offiziere,

die im Frieden Führungspositionen in Wirtschaft und Industrie innehatten, infolgedessen unabkömmlich gestellt, bzw.

beurlaubt wurden. Geeigneter Ersatz war innerhalb der Division nicht oder kaum vorhanden.

 

Der Kommandeur beantragte deshalb eine "wesentliche" Auffrischung der Division mit geeigneten Offizieren.

Weiterhin wurde die beschleunigte Belieferung der Division mit weiteren Waffen und Gerät , unter anderem MG 34 sowie

leichte Granatwerfer, beantragt, um die Ausbildung und Umschulung am neuen Gerät durchführen zu können.

 

Im Zustandsberichtes der Division und unterstellter Einheiten vom 26. August 1940 lautete deshalb das Werturteil des Kommandeurs:

" Ohne Erfüllung dieser  Hauptanträge kann die Division nur als bedingt einsatzfähig für die vorgesehene Sonderaufgabe bezeichnet werden".[18]

 

Am 29. August 1940 Ausgabe eines Befehls über die Einrichtung einer Zugführer-Schule.

 

Am gleichen Tag besuchte der Oberbefehlshaber der 4. Armee, Generalfeldmarschall von Kluge, die Division.

In einer Besprechung betonte er besonders, daß sich die Ausbildung in der nächsten Zeit nicht nur auf Landungsunternehmen

beschränken solle.

Alle Arten von Gefechtsausbildung müssten geschult werden.

Er betonte weiterhin die Notwendigkeit, den Angriffsgeist der untersten Führer zu heben.

Besonders der Gruppenführer müsse zum Zusammenhalten seiner Gruppe im Angriff und zum "frischen Draufgehen" erzogen werden.

 

Zum Schluss gab er Weisung, besonders alle Führer und Unterführer darauf einzustellen, dass der Krieg noch länger dauern könne

und das keinesfalls die Sicherheit gegeben sei, daß der Krieg noch in diesem Jahre beendet würde.

 

Am 1. September legte die Division eine Übersicht über geplante Unteroffiziersanwärter- und Zugführerlehrgänge dem XI. Armeekorps vor.

 

Aus dem Kriegstagebuch vom September 1940:

 

2.9.1940

 

II-/I.R. 306 Brückenkopfbildung und Erweiterung.

 

Klares Sommerwetter.

 

3.9.1940

 

 

 

 

 

 

...

I./I.R. 306 Geländebesprechung

I./I.R. 317 Bilden eines Brückenkopfes und Kampf im durchschnittenen Gelände.

5./I.R. 365 Gruppengefechtsschießen.

II./A.R. 69 Offz. Schießstunde

 

Wie vor.

 

 

 

 

 

 

4.9.1940

 

 

 

II./I.R. 306 Brückenkopfbilden und -erweitern.

II./I.R. 317 Landung in zwei Wellen.

III./A.R. 211 Feuerleitungsübung

II./A.R. 69 Offz. Schießstunde.

Wie vor.

 

 

 

5.9.1940

 

 

IV./A.R. 211 Offz. Schießstunde

 

Wie vor.

 

 

6.9.1940

 

 

II./A.R. 211 Offz. Schießstunde mit scharfem Schuß.

 

 

Bedeckt, schwül,

nachts kühler.

 

7.9.1940

 

 

Ausbildung

 

 

Aufgelockerte Bewölkung,

sehr warm.

 

8.9.1940

 

Sonntagsdienst

 

Sehr heiß,

leichter Wind.

 

Im weiteren Verlauf des September 1940 gab es keine weiteren besonderen Vorkommnisse.

 

Am 3.Oktober wurde der Beleuchtungszug 335, der der Division unterstellt war, an die 216. Infanteriedivision abgegeben.

 

Am 20.10.1940 Vorlage des regelmäßigen Zustandsberichtes an das Korps.

Darin wurde weiterhin der Mangel an aktiven Offizieren beklagt.

Der Beginn der Winterausbildung, der vom Korps befohlen war, war planmäßig begonnen worden.

Dadurch konnte der Ausbildungsstand der Einheiten gefördert werden.

 

Im Zeitraum vom 19. bis 29. Oktober 1941 gab die Division insgesamt 300 Unteroffiziere und 2881 Mannschaften

als Rüstungsarbeiter ab

 

Am 28. Oktober Ausgabe des Befehls "Ergänzende Weisungen für die Winterausbildung".[19]

In diesem wurde Bezug genommen auf die im Laufe des Oktobers durchgeführten Abgaben

der Division an die Rüstungsindustrie.

Danach hatten die Abgaben zu einer wesentlichen Verminderung der Ausrückstärken der einzelnen Einheiten geführt.

Die Zeit bis zur Wiederauffüllung sei als Übergangsperiode zu betrachten.

Wichtigste Pflicht aller Führer sei, in der verminderten Truppe die Fähigkeit zu neuem Einsatz hochzuhalten.

Der Weg dazu sollte die verstärkte Ausbildung der Führer und Unterführer sein.

 

Der eingetretene Mangel an Ausbildungsorganen sollte durch gut geleitete Unterführerkurse beseitigt werden.

Geländeausbildung sollte vornehmlich im Zug und in der Gruppe stattfinden.

Um die Ausbildung für Landeunternehmen zu erhalten, sollte weiterhin Einlade- und Landungsübungen sowie

Schießen von See gegen die Küste durchgeführt werden.

 

30.10. schied der Feldgendarmerietrupp 211 aus der Division aus und wurde nach Bordeaux in Marsch gesetzt.

 

Am 30. und 31. Oktober wurden erneut 19 Unteroffiziere und 284 Mannschaften zur Verfügung der Rüstungsindustrie in Marsch gesetzt.

 

3. November 1940 schied die II.Abteilung des Artillerieregiments 69 aus dem Unterstellungsverhältnis der Division aus.

 

Am 7. November 1940 wurde dem XI. Armeekorps erneut ein Bericht über die Ausbildungslage vorgelegt.[20]

Danach konnte die Einheiten im Durchschnitt nur noch mit einem Drittel ihrer Sollstärke zum Dienst ausrücken.

Auf Grund der angespannten Personallage wurden gegenüber dem Korps folgende Wünsche geäußert:

 

Es wurde weiterhin über den Ausbildungsstand der seit dem 1.8.1940 aus dem Ersatzheer überwiesenen Mannschaften berichtet.

Danach war der Stand der Exerzierausbildung "mäßig", die körperliche Haltung "schlecht und unsoldatisch".

Die Schießausbildung sei unzureichend, der Stand der Geländeausbildung unterschiedlich und steckte in den Anfängen,

da die Leute nur selten im Gelände gewesen seien.

Die Fahrerausbildung für die bespannten Einheiten sei ebenfalls mangelhaft. Die Leute

könnten meistens nicht einmal ein Pferd satteln und schirren, hätten keinerlei Pferdekenntnisse und auch kein Interesse.

 

Am 25.11.1940 wurde ein weiterer, turnusmäßiger Bericht dem Korps vorgelegt.

Danach machte sich weiterhin die starke Abgabe von Rüstungsarbeitern, insgesamt bis dahin 319 Unteroffiziere und 3165 Mannschaften,

auf allen Gebieten der Ausbildung empfindlich bemerkbar.

Diese angespannte personelle Lage brachte es mit sich, das die Division nach Beurteilung des Kommandeurs

die Aufgaben im Küstenschutz noch wahrnehmen konnte, für die bewegliche Verwendung jedoch nicht einsatzfähig war.

 

Am 9. Dezember wurden die 3. und 7. motorisierte Fahrkolonne an die 294. Division abgegeben.

 

Mit dem 13. Dezember 1940, 12:00 Uhr übernahm das XXV. Armeekorps den Befehl im Korpsbereich.

Am gleichen Tag wurde Fahrkolonne 2/294 der Division als Fahrkolonne 3/211 unterstellt.

 

 

Hier noch einmal Auszüge aus dem Kriegstagebuch vom Jahresende 1940:

 

14.12.1940

 

 

I.R. 317 Geländebesprechung: Angriff aus der Bewegung.

 

Klar, mild.

 

 

15.12.1940

 

 

Sonntagsdienst.

 

 

Sonnig und heiter,

wärmer.

 

16.12.1940

 

 

Versorgungsplanspiel der Division.

II./A.R. 211 Lehrübung: Instellunggehen bei Dunkelheit.

Wie vor.

 

 

 

...

 

 

 

 

 

 

 

22.12.1040

 

 

Vorlage der Zustandsberichte an XXV. A.K.

Sonntagsdienst

 

Tags warm, nachts

leichter Schneefall.

 

...

 

 

 

 

 

24.12.1940

 

 

 

 

III./A.R. 211 Offz. Unterricht: Die graphische Schußtafel.

Ausgabe einer Verfügung über Bekämpfung von Fallschirmjägern

und Luftlandetruppen

 

 

Kalt und trocken.

 

 

 

 

25.12.1940

 

 

Sonntagsdienst

 

 

Sonnig und heiter,

kalter Wind.

 

...

 

 

 

 

 

27.12.1940

 

 

 

 

 

 

II./I.R. 317 Zug-Gefechtsschießen verst. durch s. Inf. Waffen:

Durchstoß durch die Tiefenzone.

I./I.R. 365 (1 verst.Kp.) Marschübung.

I./A.R. 211 Offz. Schießstunde mit scharfem Schuß.

IV./A.R. 211 Offz. Schießstunde.

Ausgabe einer Verfügung über Dienst der Truppe im Winter.

 

Etwas kühler,

leicht bewölkt.

 

 

 

 

 

28.12.1940

 

 

Ausbildung

 

 

Wie vor,

nachts Frost.

 

...

 

 

 

 

 

30.12.1940

 

 

III./I.R. 365 Vorpostenaufstellung.

 

 

Bewölkt, regnerisch,

windig.

 

 

31. Dezember 1940 wurde dem XXV. Armeekorps ein Bericht über die Organisation des Küstenschutzes vorgelegt.[21]

Aus einer darin enthaltenen Karte geht die Lage der Einheiten zum Jahresende hervor:

 

(Sie können in die Karte zoomen oder die Karte mit gedrückter Maustaste verschieben)

Wichtigster Abschnitt im Divisionsbereich war nach dem Bericht der Abschnitt West.

Der Auftrag für den Abschnittskommandeur lautete, unter allen Umständen zu verhindern,

das der Gegner an der Küste Boden gewinnen und in den Kriegshafen Lorient eindringen könnte.

Im Falle einer feindlichen Landung sollten alle in und um Lorient befindlichen, fremden Einheiten dem Abschnittskommandeur für die

weitere Kampfführung unterstellt werden.

Als Möglichkeiten  zur Feindlandung wurden angenommen:

 

Im Abschnitt Mitte war die Hauptaufgabe zu verhindern, das der Gegner die Halbinsel Quiberon gewinnen und

über die Landenge Richtung Plouharnel und Auray vorstoßen könnte.

 

Im Abschnitt Ost war zu verhindern:

 

 

Im Falle, das solche Landungen nicht verhindert werden könnten, sollte vor allen Dingen ein Vordringen

des Gegners auf Vannes verhindert werden.

 

Die Divisions-Bereitschaft, die aus dem verstärkten 3. Bataillon des IR 306 bestand, war primär zur Bekämpfung

feindlicher Luftlandetruppen bestimmt.

Da diese Möglichkeit aber aufgrund der besonderen Bodenverhältnisse im Divisionsabschnitt als unwahrscheinlich

angesehen wurde, sollte sie dort eingesetzt werden, wo ein Schwerpunkt in der Abwehr

gebildet werden musste.

Außerdem waren alle unmittelbar an der Küste liegenden Einheiten der Division

angewiesen, von sich aus einer Landung durch Gegenstöße zu begegnen.

 

 

 

 

 

 

 

Hier endet das Kriegstagebuch 3!

 

 

Stand: 08. Mai 2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Auf Grund fehlender Dokumente/Aufzeichnungen sind nähere Angaben nicht möglich.

[2] Anlage 1 vom 1.7.1940

[3] Bei Vaumembert handelt es sich um das heutige Vaumimbert im östlichen Ortsteil Saint-Jean-de-Braye von Orléans

[4] Anlage 5 vom 4.7.1940

[5] Anlagen 6-9 vom 5.7.1940

[6] Anlage 14 vom 8.7.1940

[7] Anlage 15 vom 9.7.1940

[8] V.P.: Vorausbefördertes Personal eines höheren Stabes, hier: der Division

[9] Intendant: IVa: Divisionsintendant: Versorgung mit Verpflegung, Futter, Bekleidung und Ausrüstung

[10] Anlage 17 vom 10.7.1940

[11] Anlage 22 vom 13.7.1940

[12] Anlage 23 vom 16.7.1940

[13] Anlage 24 vom 19.7.1940

[14] Anlage 26 vom 21.7.1940

[15] Anlagen 28 und 29 vom 22.7.1940

[16] Anlage 39 vom 29.7.1940

[17] siehe hierzu:  Fall "Grün"

[18] Anlage 46 v. 26.8.1940

[19] Anlage 55 vom 28.10.1940

[20] Anlage 56 vom 7.11.1940

[21] Anlage 71 vom 31.12.1940